Gabriela Urabl hat vor sieben Jahren das Label Dirndlherz® gegründet und ist bekannt für ihren extravaganten Dirndl-Stil. Individuelle Beratung und Betreuung stehen bei ihr an oberster Stelle. Ich habe sie an ihrem Arbeitsplatz in der Josefstadt besucht und lauter freche, farbenfrohe, wunderschön verarbeitete Dirndl , aber auch sehr elegante Modelle entdeckt. Ein Interview.
Du nähst Dirndl, die sehr poppig sind. Was bewegt dich dazu, traditionelle Kleidung zu verändern?
Ich wollte das Dirndl ‚entstauben‘, traditioneller Kleidung etwas mehr Schwung verleihen. Ich bin ein schriller Typ, tanze gerne aus der Reihe und möchte den Trachtenmarkt mit extravaganten, hochwertig produzierten Modellen aufwirbeln.
Wo beziehst Du deine Stoffe?
Mittlerweile habe ich verschiedene Händler aus aller Welt. Ich kaufe Stoffe in Holland, Japan und auch in Amerika. Ich bin stets auf der Suche nach ausgefallenen Materialien, denn ich liebe starke Farben und auffällige Prints.
Gibt es den richtigen Dirndl-Typ oder steht das jeder Frau?
Den optimalen ‚Dirndl-Frauentyp‘ gibt es nicht. Es ist das perfekte Kleidungsstück für jede Frauenfigur. „Würde jede Frau ein Dirndl tragen, gäbe es keine Hässlichkeit mehr“ – mit diesen Worten lobte sogar die britische Designerin Vivienne Westwood das Dirndl in höchsten Tönen und outete sich als Trachtenfan.
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Wusstest du, dass es Wiener Alltags- und Festtagstracht gab?
Ja, das ist interessant, es gab Wiener Tracht. Die Grinzinger, Sieveringer und Döblinger Alltags- und Festtagstrachten sind mir bekannt.
Trägst du selber immer Dirndl oder hast du auch andere Kleidungsstücke im Kasten?
Bei Veranstaltungen trage ich natürlich Dirndl, also meine Kreationen. Sonst trage ich gerne ausgeflippte Kleidung, liebe Mustermix und stöbere gerne auf Flohmärkten. Ich brauche bei meiner Arbeit Bewegungsfreiheit und gleichzeitig auch ein bisschen was Verrücktes.
In unserer digitalisierten Welt verschwindet zunehmend der Bezug zu handgemachter Kleidung. Wie geht es dir damit?
Schlecht, denn jeder möchte individuell sein und im Endeffekt sind alle Leute gleich angezogen. Für persönliche Gestaltung bzw. Styling wird wenig bis gar kein Geld ausgegeben, dabei ist Kleidung doch Kommunikation und individueller Ausdruck! Ich persönlich würde mir mehr modemutige Menschen und mehr Achtsamkeit auf unsere ‚zweite Haut‘ wünschen.
Was packst du ein, wenn du auf Reisen gehst?
Total gemütliche Kleidung, da dominiert ganz stark der Wohlfühlfaktor. Wenn ich frei habe möchte ich nur lesen, essen und schlafen. Wenn mich niemand sieht bin ich gerne im Jogginganzug. Das ist sozusagen das Kontrastprogramm zu meiner schrillen Designertätigkeit.
Wenn der Herbst die Blätter färbt, die Nebelschwaden aufsteigen, die Welt grau in grau erscheint, dann ist Kaschmir-Zeit.
Das Material fasziniert immer wieder aufs Neue, denn Kaschmir besteht aus den feinsten Haaren, die die Natur hervorbringt.
Das Naturprodukt ist seidig, federleicht, geruchsabweisend, feuchtigkeitsregulierend und wärmend.
Nicht umsonst wird Kaschmir als das ‚Gold der Nomaden‘ bezeichnet.
Die wertvolle Wolle wird ausschließlich von der Kaschmir-Ziege gewonnen. Um den rauen Lebensbedingungen zu trotzen, sind die Ziegen mit einem einzigartigen Fell ausgestattet: Im Sommer schützt es die Tiere vor der Sonne und Staub, im frostigen Winter hat die wärmende Kaschmir-Haarschicht – sie liegt ganz nahe an der Haut – eine isolierende Wirkung.
Die Kaschmir-Gewinnung findet nur einmal im Jahr während des Fellwechsels im Übergang von Winter auf Frühling statt. Die Ziegen werden nicht geschoren, sondern lediglich ausgekämmt. Anschließend wird das Haar nach Farbe und Qualität sortiert, sowie von Schmutz und Fett gereinigt. Im nächsten Arbeitsgang wird die Unterwolle vom gröberen Deckhaar entfernt, sowie von Schuppen und Pflanzenresten befreit. Die gewonnenen Fäden sind ca. 3 bis 9 cm lang und werden anschließend zu Garn versponnen.
Als Personal Shopperin bin ich immer wieder auf der Suche nach speziellen Geschäften. In diesem Fall hielt ich Ausschau nach Kaschmirprodukten und habe das Geschäft von Ezio Foradori im 3. Bezirk in Wien entdeckt.
In der Lounge kann man in gemütlicher Atmosphäre einkaufen, ja sogar richtig versinken in der Kaschmirwelt und von den Weiten der Mongolei träumen. Ezio Foradori steht für hochwertige Kaschmir-Erzeugnisse zu sensationellen Preisen und Nachhaltigkeit. Das Gute daran ist, dass mit dem Erwerb der mongolischen Strickware, die traditionelle Lebensweise der Nomaden unterstützt wird.
Danke für das Gespräch an Matthias Gebauer CEO von Ezio Foradori / www.ezioforadori.com
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Ich freue mich auf Ihre Anfrage!
Isabella Jaburek-Nourry
Fotos wurden zur Verfügung gestellt von M. Gebauer.
Die neue Opulenz in der Mode zeichnet sich weniger durch überladene Details aus als vielmehr durch feinsinnige, von hoher Handwerkskunst bestimmte Kreationen. Das lange Kleid soll mit der Trägerin auf elegante Weise ‚verschmelzen‘ und hohen Tragekomfort aufweisen.
In einem Gespräch mit Goran Bugaric habe ich versucht, die Ausstrahlung einzufangen, den seine maßgeschneiderten Einzelstücke besitzen. Bugaric ist es sehr wichtig, dass sich die Kundin in dem massgefertigten Kleid wohlfühlt.
Sie muss sich gut bewegen können, sonst kommen ihre Eleganz
und Schönheit nicht zum Ausdruck, so Bugaric.
Die Auswahl der Farben und das Zusammenspiel der einzelnen Materialien sind ebenso entscheidend. Das perfekte Hochzeits-, oder Ballkleid muss wie angegossen sitzen, die Vorzüge der Kundin herausstreichen und ihrer Figur schmeicheln.
Bugaric steht für Hingabe zur Mode und Schneiderhandwerk auf hohem Niveau. Die Selektion an hochwertigen Materialien, die Liebe zum Detail und die genaue Verarbeitung bis zum letzten Stich, geben jedem Einzelstück seine Besonderheit. Der Entstehungsprozess geschieht immer im Einklang mit seinen Kundinnen.
Da ist er, der Mythos direkt in Berührung zu kommen mit einem Stück aus Meisterhand. Egal ob im Designeratelier oder im Kunstatelier, wir wünschen uns, vom Meister selbst bedient zu werden. Es steckt immer ein Stück eines unerklärlichen Phänomens in einer Sache, die aus den Händen eines echten Spezialisten stammt. Wer solch ein Stück besitzt, steht mit dieser Genialität immer auf geheimnisvolle Weise in Verbindung. Das verleiht einen Hauch von Glamour und das Gefühl etwas ganz Besonderes zu besitzen.
Danke an Goran BUGARIC für das Gespräch www.bugaric.com (aus der Serie „HANDS and HEART“ 1)
Sie suchen stilvolle, massgeschneiderte Kleidung in Wien?
Für jede Gelegenheit gibt es das richtige Atelier oder Designer, der spezielle Wünsche erfüllt.
In meinen Blog-Einträgen informiere ich meine LeserInnen regelmäßig über Stil- & Imagethemen. Diesmal bin ich zu Gast bei der Designerin Irina Hofer in ihrem Atelier in Wien.
Kleider aus purem Egoismus zu entwerfen klingt für mich exzentrisch …
Bei Irina Hofers Design ist Egoismus Ausgangspunkt und treibende Kraft hinter ihren umwerfenden Kleiderentwürfen. Ein Gespräch mit der Designerin über Weiblichkeit und Nachhaltigkeit.
Du hast dich der Silhouette der frühen 60-er verschrieben. Warum?
Ich liebe die schmale Silhouette der frühen 60-er, schöne Details und extravagante Dekolletés. In erster Linie entwerfe ich Kleider für mich selbst. Ja, es ist ein egoistischer Ausgangspunkt, denn ich stelle mir immer die Frage, ob ich es selbst tragen würde. Das Kleid muss das gewisse Etwas haben, sich abheben von normaler Stangenware. Der Zugang zum Design bin ich selbst.
Spielt Weiblichkeit in deiner Mode die größte Rolle?
Kleidung ist eines der effektivsten Mittel zur Selbstpräsentation. Es gibt viele Frauen die bewusst ihre Persönlichkeit und Weiblichkeit unterstreichen möchten. Ich beobachte bei den Anproben immer wieder, dass sie sich in meinen Modellen plötzlich ganz anders bewegen. Es ist wie eine Verwandlung, aber keine Verkleidung. Schließlich benutzen viele Kundinnen meine Kleider als Werkzeug, um genau jenen Wirkungswunsch zu erzielen, den ich transportieren möchte: das Gefühl, als Frau völlig im Mittelpunkt zu stehen.
Auf vielen Fotos wirken deine Kleider sehr sexy. Wie viel Mut und welche Einstellung braucht frau um sie zu tragen?
Ein gesundes Selbstbewusstsein und Zufriedenheit mit der eigenen Figur sollten vorhanden sein. Das gilt zumindest für die extravaganteren, figurbetonten Entwürfe. Körpernah sind fast alle meine Schnitte, aber in meiner Kollektion gibt es auch Modelle mit weit schwingenden Röcken. Der Fokus liegt dann auf Dekolleté und Körpermitte und nicht auf Oberschenkel oder Po. Aus schnitt- und arbeitstechnischen Gründen ist es mir im Moment leider nicht möglich über Größe 42 zu produzieren.
Sich selbst neu entdecken, Lust auf Lifestyle oder Interesse an Mode ist die richtige Einstellung. Ich mag es, wenn meine Kundinnen Kleider für einen bestimmten Anlass suchen und sich nicht ganz sicher sind, was sie brauchen. Ich rate immer verschiedenste Modelle auszuprobieren, denn Material, Schnitt und Look eines Kleides bilden erst in Verbindung mit der Trägerin eine Symbiose.
Stilvolle Kleidung ist eines der effektivsten Mittel zur Selbstpräsentation.
Unser Leben gleicht manchmal eher einem Parcours, den es zu bewältigen gilt.
Casual Wear und Sneakers prägen das Straßenbild. Dein Modestil steht in einem scharfen Kontrast dazu. Glaubst du, dass es wieder mehr Sehnsucht nach Eleganz gibt?
Eleganz und Stil kommen nie aus der Mode. Ich glaube, dass jede Frau das tragen sollte, was sie braucht. Ich spüre nicht so viel Hunger nach Eleganz. Meine Kundinnen sind zufrieden mit sich selbst und wissen genau was sie wollen. Meine Kleider sind wie ein Instrument für sie, und Kleidung strategisch einzusetzen finde ich total in Ordnung.
Sind deine Kleider vielseitig einsetzbar?
Bereits beim Entwurf ist die Frage der Vielseitigkeit relevant: Ist das jeweilige Modell für die Oper, für eine Firmenfeier oder für einen eleganten Anlass tauglich? Ist es auch businesstauglich? Tatsache ist, dass meine Modelle bei jeder Frau anders wirken. Es liegt in der Hand der Trägerin, wie sie es kombiniert und präsentiert. Ja, sie sind vielseitig einsetzbar – sie sind sehr wohl businesstauglich, aber auch umwerfend am Abend in der Cocktailbar.
Deine bestechend klare Linie und hohe Qualität an Verarbeitung sind ein Markenzeichen deines Labels.
Welche Materialien, Farben und Schnitte verwendest Du?
Für Businesskleider verwende ich anschmiegsamen Viskose-Jersey. Das Material ist fest, dehnbar und angenehm zu tragen. Alle Stoffe kommen von europäischen Lieferanten. Es gibt viele wunderbare kräftige Farben, aber keine Pastellnuancen. Die Standardfarben sind rot, dunkelrot, mittel- und dunkelblau, fuchsia, im Winter auch dunkelgrün und natürlich schwarz. Alle Farben sind gut kombinierbar – ideal für jede Basisgarderobe. Spezielle Farbwünsche können gerne auf Bestellung erfüllt werden.
In jeder Kollektion kommt wunderschöner Seidensatin für leichte Tops und Blusen zum Einsatz. Die Stoffe sind hell, in eleganten Pastelltönen oder leicht gemustert. Corsagekleid, Etuikleid, Shiftkleid und Princesskleid dienen als Basisschnitte in meinen Kollektionen. Die Rockformen sind schmal oder weit. Die Taille ist immer betont und bei der neuen Kollektion spiele ich mit verschiedenen Variationen von Abnähern.
Je nach Farbe des Materials kommen die Abnäher mehr oder weniger zur Geltung. Der Nachhaltigkeitsanspruch zieht sich bei Material und Fertigung durch. Ich setze mich mit diesem Thema auseinander und es ist mir wichtig, dass der Produktionsprozess transparent und nachvollziehbar ist.
Was trägst Du, wenn dich niemand sieht?
Chanel Nr.5 (lacht). Ich trage einen Morgenmantel aus Seide mit Kimonoschnitt. Er ist leicht, schön, fühlt sich gut an und ist sehr bequem.
Deine größte Modesünde?
Modesünde ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, denn ich war mutig und experimentierfreudig. Sehr gut kann ich mich an eine teure Miss Sixty Jean mit aufgesteppten Flammen erinnern. Die war wirklich sehr schräg. Wie ich mich heute kleide, das ist das Resultat eines längeren Entwicklungsprozesses.
Mein Name ist Isabella Jaburek-Nourry. Ich bin Stil- & Imageberaterin und berichte regelmäßig in meinen Blog-Beiträgen über Stil-, Farb- & Imagethemen.
In diesem Beitrag geht es um die Farbe Blau. Warum fasziniert uns diese Farbe?
Blau ist weltweit einer der beliebtesten Farben. Blau ist deshalb so begehrt, weil diese Farbe mit vielen guten Eigenschaften in Verbindung steht. Es ist die Farbe der Sympathie, der Freundlichkeit und der Freundschaft.
Im ersten Teil wird Blau anhand von Beispielen skizziert. Im zweiten Teil geht es um die Bedeutung der Farbe in Bezug auf Kleidung, Farbberatung und Materialien, denn Farben und Materialien geben direkt Auskunft über den Träger oder die Trägerin.
TEIL 1
Blaue Illusion
Was wäre eine Welt ohne Farben? Sie lenken uns, sie stimulieren uns, sie sind das Gewürz des Lebens. Farbe ist keine Materie, sondern gebrochenes Licht. Es wird reflektiert oder absorbiert, je nach dem auf welches Material es auftrifft. Bei Blau ist dieser Effekt enorm. Ein Blick in den Himmel ist pure Illusion. Die Lichtstrahlen der Sonne werden von den kleinsten Teilchen in unserer Atmosphäre abgelenkt. Das gebrochene Licht erscheint dadurch blau.
Blau, die Farbe des Vertrauens, Symbol für Ewigkeit, Meditation,unendliche Weite und Harmonie. Die Farbe Blau schafft Wohlgefühl durch ihre entspannende und sammelnde Wirkung.
Dunkle Nuancen verlangsamen sogar das Denken, lösen Verspannungen und Nervosität und lindern Schlafbeschwerden. Für explosive Menschen ist die Farbe hilfreich, denn sie schafft Gelassenheit und Geduld.
Stille Tiefe
Die sogenannte blaue Stunde ist die Übergangszeit zwischen Tag und Nacht. Einzigartige Lichtstimmungen bei der Abenddämmerung oder im Morgengrauen erzeugen magische Augenblicke. Für romantische Künstler das ideale Licht, um mysteriöse Stimmungen einzufangen. Blau zieht uns in die Tiefe, ins Nichts oder lässt uns Geheimnisse des Unbewussten erahnen. Blau wirkt deshalb so beruhigend, weil es an die Stille und Tiefe des Ozeans erinnert.
Wasser – archetypische Gefühle
Wasser ist eines der wichtigsten Elemente der Erde. Es besitzt keinen Geruch, keine Farbe, keine Form und keinen Geschmack. Die chemische Zusammensetzung ist denkbar einfach: zwei Wasserstoff- und ein Sauerstoffatom. Der menschliche Körper besteht zu 70% aus Wasser. Der größte Teil der Erde, etwas 71%, ist von Wasser bedeckt.
Das Lebenselixier Wasser verkörpert archetypische Gefühle und das Unbewusste, Schöpfertum und Inspiration, Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Ohne Wasser könnten wir nicht überleben. Die Ärzte im antiken Griechenland, in Rom und im alten Persien wussten von der Heilkraft des Wassers. Im Altertum wurden Gewässer und vor allem Quellen als Heiligtum verehrt. Wasser war in den Mythologien und Religionen der meisten Kulturen von zentraler Bedeutung. Noch heute kommt dem Element Wasser eine Sonderstellung zu, besonders dort, wo die Frage des Überlebens eine zentrale Rolle einnimmt.
Warum ist das Wasser blau? Wenn Lichtstrahlen auf eine Oberfläche auftreffen, werden sie reflektiert und abgelenkt. Dieses Phänomen lässt Wasser farbig erscheinen. Lichtstreuung tritt an Materieteilchen auf. Die Teilchen strahlen das Licht in alle Richtungen ab. Je nachdem welche Schwebestoffe, Gesteinsmaterial oder Sedimente das Wasser enthält, erscheint es in unterschiedlichen Farben.
Wirkung im Raum
Blau wird in der Architektur meist dann genützt, um Räume weiter erscheinen zu lassen, denn Blau leitet das Auge des Betrachters in die Ferne und schafft Unendlichkeit. Für die Raumgestaltung entsteht der Vorteil, dass alles nach oben hin weit offen erscheint. Räume wirken dadurch größer. Blau sorgt im Wohnbereich für kühlende Wirkung und ist ideal für Schlaf- oder Ruheräume. Helle Blaunuancen lassen Räume grösser und weiter wirken, dunkle Blaunuancen wirken hingegen verkleinernd. Indigo-Blau ist perfekt für den kontemplativen Rückzug. Es entführt in eine stille, abgekapselte Welt.
Vertraute Zeichen
Die weltweit erfolgreichsten Logos sind blau. Branchen wie Versicherungen, Medien, Banken oder Technologie-Unternehmen verwenden diese Farbe. Was versteckt sich hinter dieser Botschaft? Die Farbe steht in Verbindung mit Durchhaltevermögen, Harmonie, Beständigkeit und Sicherheit. Transport- und Trust-Unternehmen bedienen sich deshalb dieser beruhigenden und vertrauenerregenden Farbe. Viele Assoziationen, die wir mit dieser Farbe verbinden, gehen auf angenehme, positive Erfahrungen zurück. Blau signalisiert Urvertrauen und Treue. Blaue Details erwecken sofort einen sympathischen und erfrischendenEindruck.
Das Erste, was wir von einer Marke wahrnehmen, ist die Farbe des Logos oder Schriftzugs. Starke Marken sind dadurch sofort erkennbar. Diese Zeichen oder Schriftzüge sind die Quintessenz der Marke, um den Auftritt unverwechselbar zu gestalten.
Welche Farben schmeicheln und drücken Ihren Stil aus?
Sie wollen mehr Informationen über eine individuelle Farb- & Stilberatung?
Farbberatung sollte nicht nur die Frage ‚welche Farben passen mir‘ aufgreifen, sondern sie muss auch in der Lage sein, die Kunden dort abzuholen, wo sie gerade stehen. Wirklich seriöse Farbberatung geht noch einen Schritt weiter und vermittelt Farben-Know-how auf psychologischer Ebene. Denn die Farben, die wir spontan wählen, projizieren wir aus uns heraus und daher besteht laut Farbpsychologie die Möglichkeit, vom ‚Wesen‘ der Farben auf das Wesen einer Person zu schließen. Fundiertes Wissen über Farbenlehre und Farbpsychologie ist für mich Grundvoraussetzung für eine sinnvolle und weitreichende Farbberatung. Ist Blau Ihre Lieblingsfarbe? Dann legen Sie wert auf Klarheit, Distanz, seriösesAuftreten und achten auf Ihr Erscheinungsbild.
Kleiderfarben geben direkte Auskunft über Lebenseinstellung, Individualität und Geschmack.
Designer lieben magisches Blau
Kann eine Kollektion langweilig sein, die sich nur auf eine Nuance des Farbspektrums konzentriert? Nein, ganz und gar nicht. Maria Grazia Chiuri, Kreativdirektorin der Damenmode von Dior, hat in der Herbst-/Wintersaison 2017 dem geheimnisvollen ‚Magic Blue‘ eine ganze Kollektion gewidmet. Jacken, Röcke, Kleider, Mäntel und Capes aus Taft, Samt oder Strick – die optische Kontrastierung wurde lediglich durch die Verwendung unterschiedlicher Materialien erzeugt.
Die österreichische Designerin Lena Hoschek ließ sich ebenfalls von den zauberhaften Lichtstimmungen der ‚blauen Stunde‘ inspirieren und entwarf ihre Herbst-/Winterkollektion im Jahr 2015 fast monochrom. Die eleganten Interpretationen sollten eine gelungene Zusammenführung von Day – und Eveningwear sein. Perfekte Schnittführungen in Mitternachtsblau umschmeichelten die weiblichen Silhouetten der Mannequins auf dem Laufsteg. Edle Materialien, wie Mohair, französische Spitze oder Tüll, spielten bei den Kreationen in magischem Blau eine majestätische Rolle.
Indigo – Farbe der Könige
Je leuchtender das Blau der Kleidung war, desto höher der gesellschaftliche Rang. Das Blau der niedrigeren Schichten war dunkel und schmutzig. Der Status in der Gesellschaft war klar anhand der Farbintensität ersichtlich. Das edle, adelige Blau wirkte kräftig und strahlend. Gefärbte Luxusstoffe aus Seide oder feinster Baumwolle wurden aus Asien für den Adel importiert. Ab dem 13. Jhdt. waren die Krönungsmäntel der französischen Könige leuchtend Blau – die Modefarbe des Hofes. Noch heute ist Königsblau ein beliebter Farbton für Ball- und Abendmode.
Indigo hieß der Farbstoff aus Indien. Er kam als Pulver oder in Stücke gepresst in den Handel. Anfang des 16. Jahrhunderts wurden die Farbballen von englischen Handelskompanien importiert. Mit Indigo konnte man besser färben als mit dem Pflanzenfarbstoff Waid. Indigo verdrängte zunehmend den europäischen Waid. Die Zusammensetzung des ‚Farbstoffs der Könige‘ war lange ein Rätsel und konnte nicht künstlich hergestellt werden. Erst 1868 gelang in Europa eine künstliche Anfertigung – allerdings zu einem immens hohen Preis. Erst 1897 gelang den Chemikern der BASF (Badische Anilin- und Sodafabrik) die synthetische Herstellung des Farbstoffs.
Je billiger der Indigo in Europa wurde, desto beliebter wurde das leuchtende Blau für einfache Kleidung. Auf der ganzen Welt wurde Arbeitskleidung mit Indigo gefärbt. Der blaueArbeiteranzug eroberte von Amerika bis China die Arbeitswelt. Moderne, laugenbeständigere Farbstoffe haben heute längst die Indigofärbung überholt bzw. ersetzt.
Blue-Jeans, einst Arbeitskleidung kalifornischer Goldgräber und Cowboys, werden mit Indigo gefärbt. Was wäre eine Jeans ohne Verfärbungen nach dem Waschen? Der verwaschene Denim verleiht dem beliebten Kleidungsstück erst den modischen Look.
Samt oder Jeans
Dunkelblauer Samt oder blauer Denim – zwei Stilwelten prallen aufeinander. Das edle Gewebe Samt hat ganz besondere Eigenschaften. Die Geschichte des Materials ist eng verknüpft mit der Seidenweberei. Zur Herstellung von Samt wurde zu Beginn nur Seide verwendet. Samt ist weich und elegant. Je nach dem wie das Licht auf dieses Material fällt, es wirkt immer königlich und exquisit. Im Gegensatz zu Samt wirkt das mit Indigo gefärbte Baumwoll-Material einer Jeans immer derb, und zeigt erst dann seinen wahren Charakter, wenn es abgeschunden und ausgewaschen ist.
Uniform-Blau
Dunkelblau zeigt als Bekleidungsfarbe eine distanzierte, seriöse Wirkung. Hier ist auch die Sprache von Uniformblau, einem Mittelblau, das nicht nur Autorität, sondern auch Besonnenheit, Nüchternheit und Zurückhaltung zeigt . Das etwas dunklere Marineblau ist eine klassische und neutrale Businessfarbe und ideal für Termine mit neuen Geschäftspartnern. Blau ist das Zeichen für Sicherheit. Es erweckt den Eindruck von Sachlichkeit, Intellektualität und Funktionalität. PolitikerInnen im mittelblauen Business-Kostüm oder Anzug zeigen aus farbpsychologischer Sicht, dass sie alles im Griff haben. Die sachliche Note eines Business-Anzugs oder Kostüms hat sich bis dato im Geschäftsleben bewährt.
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