Ultra Violett

Donnerstag, 18. Januar 2018

Ultra Violett

 

Wilkommen bei LOOK AT YOU!

Mein Name ist Isabella Jaburek-Nourry. Ich bin Farb- & Stilberaterin.

In meinen Blog-Einträgen informiere ich meine LeserInnen regelmäßig über Farb- & Stil-Themen. Lesen Sie in diesem Artikel über die magische Wirkung der Farbe Violett.

 

 

DIE BEDEUTUNG DER FARBE VIOLETT  (TEIL 1) 

 

 

 

 

 

 

Das Pantone Color-Institute hat Ultra Violett (#18-3838) als Farbe des Jahres 2018 auserkoren. Ein dramatischer Lilaton der Einfallsreichtum, visionäres Denken und Originalität ausdrücken soll. Das Jahr 2018 wird also mystisch. Die Farbe soll inspirieren, kreatives Denken fördern, zur Achtsamkeit anregen und einen Gegenpol zum reizüberfüllten Alltag darstellen. 

 

 

 

Ambivalente Mischung

 

 

 

 

 

 

Violett ist die Mischung aus Rot und Blau. Violett ist eine Farbe der gemischten Gefühle und wird von mehr Menschen abgelehnt als geliebt. Banal ausgerückt: Wasser erstickt Feuer, Hitze trifft auf Kälte. Farbforscher meinen sogar, dass es niemals eine echte Verschmelzung zwischen Rot und Blau geben kann. Die beiden Farbenergien bekämpfen sich gegenseitig.

 

Die Farbmischung von Blau und Rot trägt eine immense Spannung in sich.

 

Amerikanische Psychologen haben einen interessanten Versuch mit Farben und Kleidung gemacht. Einer Gruppe von Männern wurde ein Video vorgeführt, in dem eine Frau einen blauen Pullover trägt. Sie wurden anschließend befragt, ob sie sich mit dieser Frau treffen möchten. Die Dame im blauen Pullover wurde jedoch als unattraktiver Durchschnittstyp bewertet. Niemand wollte sich ein Date mit ihr ausmachen. Bei der zweiten Videovorführung trug die Dame einen roten Pullover. Immerhin zeigte die Hälfte der männlichen Probanden plötzlich Interesse. Sie beurteilten die Lady in Rot als attraktiv und würden mit ihr ausgehen. Der Versuch sollte zeigen, inwiefern Farben unsere Entscheidungen beeinflussen.

Und wenn die Frau eine violetten Pullover getragen hätte? Höchstwahrscheinlich hätten die Probanden einerseits Interesse und andererseits Unsicherheit gezeigt. Violett als ambivalente Farbe, deren innere Spannung nur wenige Menschen aushalten können, wirkt geheimnisvoll, extravagant, verführerisch, abgründig, dramatisch, sinnlich, luxuriös, kühl, beklemmend, sakral oder intuitiv. Violett verleiht einen Hauch von Dramatik, Eleganz und Individualität. Menschen die sich mit diesem Farbton umgeben sind Individualisten, die man nicht so schnell vergisst. Wer nicht auffallen möchte, sollte auf kräftiges Violett verzichten.

 

Mischfarben oder Sekundärfarben zeigen einen vielschichtigen Charakter. Je nach dem wie die Mischung ausfällt, ergeben sich ganz unterschiedliche Violett-Nuancen, entweder mit mehr Blau- oder Rotbetonung. In der Antike wurde beispielsweise mit Purpur gefärbt. Es war einer der teuersten Farbstoffe mit breitem Farbspektrum. Das kirchliche Violett hat seinen Ursprung im Purpur. Purpur ist die allgemeine Bezeichnung für Nuancen zwischen Rot und Blau (physikalisch gesehen zwischen Rot und Violett). Rotviolett oder Violett war die Farbe der Herrschenden und Mächtigen.

 

 

 

Farbe der Macht

 

 

 

 

 

 

Der Farbstoff Purpur spielte in der antiken Welt eine große Rolle. Purpur war der Inbegriff von Reichtum, Schönheit und Macht. Im römischen Reich war es nur dem Kaiser, der Kaiserin und dem Thronfolger gestattet Kleidung in dieser Farbe zu tragen. Minister und hohen Beamten hatten lediglich einen purpurfarbenen Besatz an der Toga. Die strenge Kleiderordnung wurde strickt eingehalten. Die Machtfarbe Purpur war die Farbe der Herrscher. Sonst trug niemand diese Farbe, darauf stand die Todesstrafe.

Ca. 1500 v. Chr. haben die Phönizier die Gewinnung des Purpurfarbstoffs aus der Purpur-Schnecke entdeckt und die Farbrezepte streng geheim gehalten. Das Farbspektrum reichte von tiefem Blauviolett bis zu blassem Lila. Der Farbstoff wurde aus dem meist farblosen, leicht gelblichen Schleim der Meeresschnecken hergestellt. Aus 100 Litern Schneckensaftbrühe konnten lediglich fünf Liter Farbstoff hergestellt werden. Nur die Reichsten konnten sich purpurfarbene Kleidungsstücke leisten, denn die Anfertigung der Prachtgewänder dauerte mehrere Jahre.

 

 

 

Farbe an der Grenze

 

 

 

 

 

 

Dieses Foto habe ich mit meinem Samsung Galaxy S6 am 31.12.2017 um ca. 23:43 Uhr in Bratislava-Zentrum aufgenommen. Ich habe es nicht bearbeitet. Interessant erschien mir, mit welcher magischen Anziehungskraft die Menschen diesem Licht zum Donauufer folgten. Viele versammelten sich bei einer Tribüne in Ufernähe und warteten auf das Feuerwerk anlässlich des Jahreswechsels. Das ultra-violette Licht, begleitet von sphärischen Klängen, strahlte in den Nachthimmel und verschwand in der Finsternis. Ein magischer Moment.

Violett steht an der Grenze zu dem für das menschliche Auge unsichtbaren Ultraviolett. Für den Physiker steht Violett am Anfang oder am Ende des sichtbaren Spektrums als Farbe der höchsten Lichtschwingung, zeigt aber zugleich die kürzeste Wellenlänge. Violett wird durch ein Prisma von allen Farben am stärksten gebrochen. Bei Betrachtung eines Regenbogens steht diese Farbe am äußersten Rand der Spektralfarben, nimmt aber gleichzeitig den größten Bereich ein. Violett ist die Farbe der Magie, in manchen Kulturen sogar die Farbe der Seelenwanderung, Symbol für Sehnsucht, Täuschung oder Zauberei.  

 

 

 

Süße Zauberei

 

 

 

 

 

 

Auf dem Foto sind keine Edelsteine abgebildet, sondern kandierte Veilchen. Abgesehen von der Farbe ist der zarte Geschmack der Veilchen etwas Besonderes. Die Verwendung der kandierten Blüten, um Speisen zu verzieren oder zu versüßen, erreichte ihren Höhepunkt ca. im 15. und 16. Jahrhundert. Die Blumen wurden in Honig gekocht, in Öl eingeweicht oder mit Mandeln und Rosenwasser zu einer Art Marzipan verarbeitet. In England zur Zeit von Königin Viktoria war es en vogue kandierte Veilchen zu naschen. Echte Veilchenblüten waren auch die Lieblingssüßigkeit der legendären Kaiserin Sisi. Bei der K. u. K. Hofzuckerbäckerei Gerstner in Wien sind sie nach dem Originalrezept in einer Samt-Dose erhältlich. Eine lila-süße Verführung.

 

 

 

Lila Verführung

 

 

 

 

 

 

‚Zusammen mit Schwarz und Rot wird Violett als die Farbe der Lust angesehen. Dies liegt nicht nur daran, dass man der hohen Geistlichkeit des Mittelalters einen besonderen wollüstigen Lebenswandel nachsagte, sondern dass farbtheoretisch in der Farbe Violett das aktive fordernde Rot mit dem hingebungsvollen Blau verschmilzt‘ (K. Vollmar). Violett drückt die Faszination der Lust aus. Das Foto zeigt ein Spitzentop aus der Wäsche-Kollektion Rosamunde. Verführerische violette Transparenz als Sinnbild für Lust und Hingabe.

 

 

 

Lila Blütenpracht

 

 

 

 

 

Natürlich musste ich stehenbleiben und diese Blütenpracht am Mercato di Sant‘ Ambrogio in Florenz fotografieren. Violett, kräftiges Pink und Lila sind so seltene Farben in der Natur, dass die Farbnamen meist identisch sind mit den Namen der Blumen. Violett wird zwar immer wieder als „Unfarbe“ bezeichnet, aber die wenigen Blüten die in der Realität zu finden sind, sind für Fotografen beliebte Shooting-Objekte.

 

 

Farbe und Psyche

Was ist ihre Lieblingsfarbe? Farben können nicht nur Emotionen auslösen, sie verraten angeblich auch einiges über die Psyche, die Vorlieben und Charakterzüge eines Menschen. Der wohl berühmteste Farben-Test dazu ist der sogenannte Lüscher-Test, der 1947 von dem Schweizer Psychologen Max Lüscher entwickelt wurde. Der Lüscher-Test wurde immer wieder überarbeitet und verbessert und ermöglicht unter anderem Einblicke in das Selbstbild, die Leistungskraft und Stressverträglichkeit eines Menschen. Die Erkenntnisse daraus werden heute nicht nur in der Personalentwicklung, sondern auch für Produktdesign oder in der Medizin eingesetzt.

 

 

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FARBBERATUNG – FARBHARMONIE  (TEIL 2)

 

 

Violett auf unserer Haut

Sicher haben sie das Phänomen aber schon im Alltag beobachtet: Einer rothaarigen Frau mit pfirsichfarbenen Teint passen eben ganz andere Farben als einer schwarzhaarigen Frau mit einem kühlen Hautton. Jeder Mensch hat von Geburt an sein natürliches Hautkolorit, das sich aus drei Faktoren zusammensetzt: Hautton (Teint), Haarfarbe und Augenfarbe. Welche Farben am besten zu Gesicht stehen und zur Persönlichkeit passen, kann mittels individueller Farbtyp-Beratung festgestellt werden.

Kräftige, klare Violett-Nuancen beinhaltet zum Beispiel die sogenannte Winter-Farbpalette für den ‚Wintertyp‚. Die Farben wirken klar, eisig, kontrastreich. Die Hautfarbe des ‚Wintertyps‘ bewegt sich zwischen hellem bis mittlerem Rose-Beige, Mittel- bis Dunkel-Rosa, helles, mittleres, dunkles Oliv, Braun, Braunschwarz oder Schwarz. Der Hautunterton erscheint bläulich. Der Teint wirkt oft durchsichtig und kühl. Ein perfektes Beispiel hierfür ist die Burlesque-Tänzerin und Model Dita von Teese.

‚Wintertypen‘ fallen durch ihre Kontraste auf. Da gibt es zum einen den charakteristischen südländlichen Typ mit schwarzen Haaren und dunkler Haut. Bei uns findet man dagegen mehr Menschen mit dunklen Haaren und heller Haut. Die Augenfarbe ist entweder Hellblau, Hellgrün, Blaugrau, Grün-Grau, Mittelbraun, Nussbraun, Olivbraun, dunkles Blaugrau oder Schwarz-Braun. Die Haarfarbe ist möglicherweise Hellblond, Platinblond, Mittelaschbraun, Dunkelbraun, Schwarzbraun, Schwarz, Blau-Schwarz oder Silbergrau, Grau, Weißgrau und Weiß.

 

 

 

 

Entwicklung und Entstehung der Farbtypberatung

Die Entstehung und Entwicklung der Farbtypberatung begann bei dem Schweizer Kunstpädagogen Johannes Itten (1888-1967). Den Untersuchungen von Itten ist es zu verdanken, dass wir die Farbharmonien in den unterschiedlichen Jahreszeiten auch auf uns Menschen übertragen. Er beobachtete seine Studenten und stellte dabei fest, dass sie bei der Aufgabenstellung zusammenpassende Farbakkorde zu malen, intuitiv jene Farben wählten, die harmonisch zu ihren Haaren und ihrer Haut passten. In seinem Buch Kunst der Farbe (1961) beschrieb Johannes Itten seine Beobachtungen und kreierte daraus die erste Farbtypen-Lehre. Aufbauend auf die Lehre von Itten hat die Malerin Suzanne Caygill (USA) eine praktische und  personenbezogene Methode ausgearbeitet. Sie versuchte die individuelle Farbgebung des Menschen zu erfassen und fertigte handgemalte Farbkarten, passend zur Haar-, Haut- und Augenfarbe ihrer Kunden. Dieses System wurde natürlich weiterentwickelt und vereinfacht.

Dennoch sind die vier Jahreszeiten ein gutes Beispiel für die unterschiedlichen Farben und deren Wirkungen. Im Winter prägen weiße und graue Töne der Schneelandschaft das Bild. Kalte Farben sind das Symbol für den Winter. Der Frühling bringt leuchtendes Grün hervor. Das satte Gelb der Narzissen und das feurige Orange der Tulpen – alle warmen, klaren Farben prägen das Bild dieser Jahreszeit. Der Sommer zeigt kühle Pastellfarben. Flirrende Hitze sorgt in dieser Jahreszeit für einen bläulichen Schimmer in der Luft. Im Herbst bestimmen Rostbraun, Weinrot oder Ocker das Bild. Die Sonne steht tiefer und der Nebel dämpft die leuchtenden warmen Farben.

Die klassische Einteilung in die „Vier-Jahreszeiten-Farbtypen“ ist längst überholt. Die Jahreszeittypologie kann maximal als Basis bzw. Ausgangspunkt betrachtet werden. Heute wird im Zuge einer ganzheitlichen Farbberatung wesentlich präziser und individueller beraten. Ich persönlich arbeite nach einem System mit zehn verschiedenen Farbpaletten.

 

Was ist das Ziel einer Farbberatung?

Das Ziel einer Farbberatung ist, die individuelle Farbpigmentierung, die sich im Laufe des Lebens nur minimal ändert, zu bestimmen. In Übereinstimmung mit der persönlichen Hautpigmentierung kann anschließend die äußere Farbgestaltung, beginnend bei der Kleidung, der Haarfarbe, dem Make-up und den dazu passenden Accessoires, im Einklang mit ihrer Persönlichkeit und Farbvorlieben, harmonisiert werden.

In der Farbanalyse wird mittels spezieller Farbtücher der individuelle ‚Farbtyp‘ ermittelt. Das Resultat ist der Ausgangspunkt für ihre ‚Farbenwelt‘, um ein harmonisches, vitales Gesamtbild, unter Berücksichtigung vieler Faktoren, wie Statur, Stil, Beruf u.v.m., zu schaffen. Die dazu verwendeten Farb- bzw. Analysetücher in den verschiedenen Farben, helfen nicht nur den Unterschied der Farbwirkung eindeutig festzustellen, sondern zeigen auch gleichzeitig, welche Farbkombinationen für die Kundin/Kunden optimal sind.

 

Ihr Nutzen – Farben sind der Ausgangspunkt

Wahrnehmungspsychologisch werden Farben vor Formen erkannt. Farben werden zuerst wahrgenommen, erst dann fällt der Blick auf den Schnitt oder Stil. In diesem Zusammenhang ist es daher sinnvoll, mit einer Farbberatung zu beginnen. Ihr Auftreten wirkt sympathisch und gewinnender. Ihre Ausstrahlung wird durch die Auswahl der richtigen Farben optimiert. Nach einer Farbberatung ist ein gezielter Garderobenaufbau möglich. Sie sparen Zeit, da der Umgang mit Farben und Farbkombinationen erleichtert wird.

 

 

Lassen sie Farbe in ihr Leben, denn Farben haben Einfluss auf ihre optische Erscheinung, ihre Attraktivität, ihre Wirkung und Kommunikation!

 

 

Wie ist der Ablauf einer individuellen Farbberatung?

Lesen Sie >> hier weiter 

 

 

farbenfrohe Grüße 

Isabella Jaburek-Nourry

  

 

 

Fotos:

Isabella Jaburek-Nourry / LOOK AT YOU e.U.

Titelbild und Farbwolke Rot/Blau: www.shutterstock.com

 

Literatur:

Vollmar, Klausbernd. Das große Buch der Farben. 2012

Heller, Eva. Wie Farben wirken. 2013

Causse, Jean-Gabriel. Die unglaubliche Kraft der Farben. 2014

Braem, Harald. Die Macht der Farben. Bedeutung & Symbolik. 2012

Mode. 3000 Jahre Kostüme, Trends, Stile, Designer. 2013

www.karrierebibel.de/Was Farben über die Psyche verraten/Sept. 2007

 

 


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